Gebärmutter: Aufbau und Funktion
Der Uterus (die Gebärmutter) ist eine von Muskulatur umgebene Höhle in deren Inneren sich die befruchtete Eizelle zum Kind entwickelt. Die Gebärmutter ist ca. 5 – 10 cm gross. Von der Gebärmutter gehen beidseits die Eileiter ab, welche bis zu den Eierstöcken (Ovar) reichen. Monatlich wird von einem der beiden Eierstöcke eine Eizelle freigesetzt und anschliessend im Eileiter befruchtet. Von diesem wird sie dann zur Gebärmutterhöhle transportiert. Hier kann sich die Eizelle in der Gebärmutterschleimhaut einnisten. Die Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) kleidet die Uterushöhle aus und wird hormonell gesteuert jeden Monat neu aufgebaut und reich durchblutet, um die Versorgung des Embryos zu gewährleisten. Hat keine Befruchtung stattgefunden wird die Gebärmutterschleimhaut abgestossen, was für uns als Menstruation sichtbar wird. Dieser Vorgang wiederholt sich von der Pubertät bis zur Menopause Monat für Monat.
Während der Monatsblutung kann es zu verschiedenen Beschwerden kommen, die Häufigsten sind Schmerzen, starke Blutung oder Störungen des Zyklus.
«Normale « Menstruation und «normaler» Zyklus
Bei der Abstossung des Endometriums reissen unzählige Blutgefässe auf, die sich in der Schleimhaut befinden und führen damit zur Blutung. Die Abstossung wird durch Kontraktionen des Muskels der Gebärmutter unterstützt, wodurch die Blutung reduziert wird. Eine normale Monatsblutung findet ca. alle 28 Tage statt, geht durchschnittlich 5 Tage und bezüglich der Stärke ist ein Binden-/Tampon-Wechsel ca. alle 4 Stunden normal (Eumenorrhö).
Blutungsstörungen – Ursachen und Therapie
Tritt die Periode in Abständen von weniger als 25 Tagen auf spricht man von Polymenorrhö. Ein verlängerter Zyklus (Oligomenorrhö) besteht hingegen bei einem Abstand von über 35 Tage. Eine Amenorrhö bezeichnet ein völliges Ausbleiben der Periode (über 6 Monate oder länger).
Störungen des Blutungsmusters sind die Hypermenorrhö mit deutlich stärkerer Menstruation (Binden-/Tampon-Wechsel öfter als 3 Stunden oder Abgang von Blutklumpen), die Hypomenorrhö mit deutlich schwächerer Menstruation, die Menorrhagie mit verlängerter Blutung von 8-14 Tagen und die Metrorrhagie, d.h. Zwischenblutung, welche unabhängig von der normalen Periode auftreten.
Organische Ursachen sind Veränderungen der Gebärmutter selbst. Zum Beispiel können Myome oder Polypen die Kontraktion der Muskulatur behindern und damit die Blutung verstärken oder verlängern. Der verstärkte Blutverlust kann mit Eisenmangel und Blutarmut verbunden sein, was durch Schwindel, Konzentrationsstörungen, Abgeschlagenheit, brüchige Nägel oder Haarausfall bemerkbar wird.
Eine Entfernung des Hindernisses ist, wenn möglich die Therapie der Wahl. Liegen andere Ursachen zugrunde z.Bsp. Schwächung der Muskulatur nach mehreren Geburten oder ist eine Operation nicht gewünscht/ nicht möglich können Medikamente oder Pflanzen die Kontraktion des Uterus verstärken und die Blutgerinnung verbessern. Spezielle Pillen oder Spiralen können den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut vermindern und somit die Blutung reduzieren. Nach abgeschlossenem Kinderwunsch ist auch eine Verödung der Gebärmutterschleimhaut möglich.
Bei verminderter oder seltener Periodenblutung ist nur bei unerfülltem Kinderwunsch eine Therapie notwendig und richtet sich nach der Ursache.
Vom Gehirn wird mittels den Hormonen FSH (Follikelstimulierendem Hormon) und LH (Luteinisierendes Hormon) die Eizellreifung und Freisetzung gesteuert. Findet nur selten oder gar keine Eizellreifung statt folgt eine Oligo- oder Amenorrhö. Bei Kinderwunsch wird hier meist über Hormone die Eizellreifung und damit die Menstruation ausgelöst.
Auch andere Hormone, wie die Schilddrüsenhormone haben einen Einfluss auf die Monatsblutung. Sie können bei Über- oder Unterfunktion der Schilddrüse zu einem verkürzten oder verlängerten Zyklus oder zu verstärkter oder verminderter Periode führen. Nach Behandlung der Schilddrüse reguliert sich auch die Monatsblutung.
Schmerzen – Ursachen und Therapie
Die Kontraktion der Gebärmutter während der Periode wird als leichtes Ziehen im Unterbauch wahrgenommen. Sie kann aber auch bei verstärkter Kontraktion zu starken Schmerzen führen. Insbesondere bei Hindernissen wie Myomen oder Polypen ist die Kontraktion und damit häufig der Schmerz verstärkt. Diese Art der Schmerzen ist gut mit alternativer Therapie wie Pflanzen beeinflussbar. Eine andere Ursache für Schmerzen ist Blut, welches in Kontakt mit dem Bauchfell kommt, was bei Endometriose und bei ablaufendem Blut über die Eileiter der Fall sein kann.
Dies ist natürlich nur eine Auswahl möglicher Ursachen und Therapien. Sollten Sie unter Zyklusstörungen leiden und zusätzlichen Probleme wie z. Bsp. unerfüllter Kinderwunsch oder Eisenmangel bestehen, empfiehlt sich eine Kontrolle bei Ihrem Gynäkologen.